Vorberichterstattung im Radioprogramm von SWR 2:
Der große Spender - Vom schwierigen Umgang mit dem Flick-Erbe
Mittwoch, 26.5.2010, 19:05 bis 19:20 Uhr
Skrupellosigkeit war sein Talent (FAZ,
26.5.2010)
Das Interesse an der Geschichte des verurteilten Kriegsverbrechers Flick und der Familie Flick ist ungebrochen. Nach den aktuellen wissenschaftlichen Publikationen sendet ARTE am 26. Mai eine zweiteilige Geschichtsdokumentation über Friedrich Flick, die Ende Mai bzw. Anfang Juni auch in der ARD wiederholt wird. Bemerkenswert, aber kaum verwunderlich, ist indes, dass in Kreuztal weiterhin zu Flick geschwiegen wird. Die Diskussion um das Friedrich-Flick-Gymnasium, das glücklicherweise so nun nicht mehr heißt, ist man los geworden und so scheint man in Kreuztal keine Veranlassung mehr zu haben für einen verantwortlichen Umgang mit der eigenen Geschichte. Die Forderung nach einem Ort der Nachdenklichkeit, der Schaffung einer aktiven Erinnerungskultur an den ehemaligen Schulnamen und die Verbrechen des ehemaligen Namenpatrons, Sohn der Stadt und Ehrenbürger? Daran möchte sich heute keiner mehr erinnern, auch nicht die neuen politischen Mehrheiten im Stadtrat. Im Jahre 2 nach der Umbenennung des städt. Gymnasiums erleben wir also, wie ARD, ARTE und im Vorlauf auch das Radio und Zeitungen über Flick berichten, während in Kreuztal Politiker, Pädagogen und eigentlich eine ganze Stadt kollektiv den Kopf in den Sand steckt. Und die nun wieder Anlass haben sagen zu können, es sei einzig ein kleiner, schäbiger Haufen von Chaoten, die sie nur in den Dreck ziehen wollen. Ja, ein kleiner Haufen Chaoten - und der öffentlich-rechtliche Rundfunk, die Presse, die Wissenschaft und das ganze Land.
P.S.: In diesem Sinne einen schönen Gruß an den Bürgermeister der Gemeinde Burbach, dem es offensichtlich nichts ausmacht, dass seine Gemeinde immer noch den NS-Mittäter Flick durch die Namensgebung einer Straße ehrt.
Sendetermine:
Folge 1: Der Aufstieg
26. Mai 2010, 20.15 Uhr auf ARTE
31. Mai 2010, 21.00 Uhr im Ersten
Folge 2: Das Erbe
26. Mai 2010, 21.10 Uhr auf ARTE
7. Juni 2010, 21.00 Uhr im Ersten