Wer war Friedrich Flick?

Ein kurzer biographischer Überblick

Friedrich Flick
geboren: 10. Juli 1883 in Ernsdorf (heute: Kreuztal, Kreis Siegen-Wittgenstein)

gestorben:

20. Juli 1972 in Konstanz

Ausbildung:

 

 

 

Ehrenbürgerschaft:

Realgymnasium Siegen
kaufmännische Lehre
Handelsschule Köln (1906 Diplomkaufmann)

 

Stadt Kreuztal

Ehrendoktorwürden:
Universitäten Köln, Breslau, Fort Wayne (Indiana, USA)
Weitere Ehrungen:
Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland mit Stern und Schulterband, Bayrischer Verdienstorden, Goldener Ehrenring des Deutschen Museums in München, Ehrensenator der Technischen Universität Berlin

1915 Generaldirektor der Charlottenhütte in Niederschelden (Kreis Siegen)

Bereits vor dem „Dritten Reich“ machte Flick durch fragwürdige Geschäftspraktiken Schlagzeilen, z. B. durch die Gelsenberg-Affäre (siehe z. B. „Gelsenberg-Affäre“ (Wikipedia)).
 
Bis auf die Parteien im linken Spektrum verteilte Flick breit gefächert Spenden an politische Parteien zur Zeit der Weimarer Republik. Vor und vor allem nach der Machtergreifung Hitlers erfolgten massive finanzielle Zuwendungen an die NSDAP.

Konzentrationslager Dachau - Flick besuchte mit Heinrich Himmler Dachau und berichtete 1947 von einem "anständigen Eindruck"
Konzentrationslager Dachau - Flick besuchte mit Heinrich Himmler Dachau und berichtete 1947 von einem "anständigen Eindruck"

seit 1934/35 Mitglied im Freundeskreis des Reichsführers SS Himmler (siehe z. B. „Freundeskreis Reichsführer-SS“ (Wikipedia))

ca. 1936 - ca. 1942 Mitglied des Wirtschaftsrates der Akademie für Deutsches Recht (siehe z B. „Akademie für Deutsches Recht“ (Wikipedia))

1937 Ernennung zum Wehrwirtschaftsführer; engste Kontakte zu Hermann Göring

Massive, führende Beteiligung an der Rüstungsindustrie. Aggressive Auftragsakquise.

Profitierte von der „Arisierung“ jüdischen Eigentums und spielte dabei eine führende Rolle, z. B. mit dem Entwurf eines Gesetzes zur Verwendung jüdischen Eigentums.

Reichsführer SS Himmler im KZ Dachau - Flick war seit 1934/35 Mitglied im "Freundeskreis Reichsführer SS"
Reichsführer SS Himmler im KZ Dachau - Flick war seit 1934/35 Mitglied im "Freundeskreis Reichsführer SS"

Beschäftigte ca. 50 000 Zwangsarbeiter in seinen Betrieben und war über deren Einsatz und die äußerst schlechten Arbeitsbedingungen in seinen Betrieben informiert. Schätzungen gehen von 10 000 Todesopfern aus. Eine Entschädigung der Zwangsarbeiter hat Flick zeitlebens abgelehnt.

22.12.1947 Verurteilung zu 7 Jahren Haft in den Nürnberger Prozessen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Plünderung von öffentlichem und Privateigentum und Unterstützung der verbrecherischen Tätigkeit der SS (siehe z. B. Nürnberger Nachfolgeprozesse). Das Urteil wird als sehr milde diskutiert.

1950 vorzeitige Begnadigung durch die Amerikaner

Mit massiver Unterstützung der Amerikaner Wiederaufstieg und erneut einer der reichsten Menschen der Bundesrepublik.

1963 Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband. Dies wurde noch 1953 von Theodor Heuss wegen fehlender Verdienste abgelehnt.

Er hinterließ nach seinem Tod 1972 das damals größte deutsche Industrieimperium mit ca. 330 Unternehmen, 300 000 Arbeitnehmern und ca. 18 Mrd. DM Umsatz

Macht diese Biographie Friedrich Flick zu einem Vorbild? Welche Qualifikationen sind es, die ihn als Namensgeber für eine pädagogische Einrichtungen empfehlen?

Ausführlichere Biographie


Umfangreiche Sammlung biographischer und geschichtlicher Informationen zu Flick